Apotheken stärken. Jetzt!

Apotheken sind Nähe: Sie sind wohnortnah für uns da. Apotheken sind Akuthilfe: Sie versorgen sofort, am gleichen Tag. Apotheken sind Notdienst: Sie helfen nachts und am Wochenende.

Doch das ist in Gefahr. Die Apothekenzahl sinkt immer schneller. Inzwischen schließt alle 18,5 Stunden eine Apotheke in Deutschland. Für immer. 

Liebe Gesundheitspolitik, es ist höchste Zeit, unsere Apotheken zu stärken. Denn wir brauchen die Arzneimittelversorgung nah bei uns.

Kampagne

In Deutschland gibt es nur noch rund 16.800 Apotheken – so wenige wie Ende der 1970er Jahre. Mittlerweile schließt durchschnittlich alle 18,5 Stunden eine weitere Apotheke. 2018 waren es noch 38 Stunden bis zur nächsten Schließung.

Mit jeder Apotheke, die schließt, geht den Menschen vor Ort Nähe, Akuthilfe und Sicherheit verloren. Der Weg zur nächsten Apotheke wird länger. Das ist vor allem im Notfall und für alle, die wenig mobil sind, ein Problem. 

Übrigens: Onlineversender mögen als Alternative erscheinen, doch das ist zu kurz gedacht. Sie sind viel zu weit weg, um die Probleme vor Ort lösen zu können. Einige Sortimentsbereiche decken Versender gar nicht ab – dazu gehören unter anderem starke Schmerzmittel oder gekühlte Artikel wie Impfdosen. Rabatte allein helfen niemandem. 

Fakten

Apotheken sind Nähe

Seit 2018 hat sich für fast 2,1 Mio. Menschen die Luftlinie zur nächsten Apotheke vergrößert oder sogar stark vergrößert. Sie müssen zwischen 5 und 10, teils sogar mehr als 10 Kilometer zurücklegen, um eine Apotheke zu erreichen.

Verringert sich die Apothekenzahl, müssen wir immer weitere Wege auf uns nehmen. Gerade für alle, die wenig oder gar nicht mobil sind, sind unsere Apotheken die naheliegende Lösung. Noch.

Apotheken sind Akuthilfe

3 Mio. Menschen versorgen unsere Apotheken in Deutschland jeden Tag. Wir können einfach hingehen und uns darauf verlassen, dass wir sofort Hilfe bekommen – sogar nachts und am Wochenende.

Es kann sehr beruhigend sein zu wissen, dass auch im Akutfall jemand für uns vor Ort ist. Laut einer repräsentativen GfK-Umfrage aus dem Jahr 2025 ist die schnelle Verfügbarkeit von Medikamenten für 83,9 % der Befragten sehr wichtig oder wichtig. Damit leisten die Apotheken einen wichtigen Versorgungsauftrag.

Apotheken sind Service

Und wenn doch mal etwas bestellt werden muss, kommt die Apotheke sogar zu uns nach Hause: 300.000 Botendienste leisten unsere Apotheken täglich. Fast alle Apotheken (ca. 98 %) bieten diesen Service an.

Apotheken sind Notdienst

380.000 Nacht- und Notdiensten haben unsere Apotheken 2024 geleistet. Dafür hatten jeweils 1100 Apotheken für uns geöffnet und sie haben im Durchschnitt 20.000 Menschen versorgt.

Doch was, wenn wir künftig immer länger fahren müssen, um eine geöffnete Apotheke zu erreichen? Gerade, wenn das Kind plötzlich am Wochenende heftig fiebert oder die eigenen Beschwerden mitten in der Nacht unaushaltbar werden, ist jeder zusätzliche Kilometer einer zu viel.

Apotheken sind KRITIS

Während der Corona-Pandemie hat das Robert Koch-Institut (RKI) unsere Apotheken als Teil der kritischen Infrastruktur (KRITIS) eingestuft. Damit sind alle Organisationen und Einrichtungen gemeint, die so wichtig für das staatliche Gemeinwesen sind, dass deren Ausfall oder Beeinträchtigung beispielsweise zu Versorgungsengpässen führen oder die öffentliche Sicherheit stören würde.

Unsere Apotheken haben auch in Krisenzeiten mehrfach eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie gut eine dezentrale, ambulante Arzneimittelversorgung über die Apotheken vor Ort funktioniert.

Apotheken sind ASAP

3 Millionen Patientinnen und Patienten versorgen unsere Apotheken täglich. Ohne Terminvereinbarung beraten sie uns und versorgen uns mit Medikamenten.

Sollte ein Arzneimittel nicht vor Ort verfügbar sein, besorgen sie es beim Großhandel. So können wir es häufig noch am selben Tag abholen oder bekommen es per Botendienst geliefert. Bundesweit leisten unsere Apotheken täglich 300.000 Botendienste. Damit ist der Besuch in einer Apotheke die schnellste Form der Arzneimittelversorgung.

Apotheken sind Versorger

Unsere Apotheken sind gesetzlich verpflichtet, jedes ärztlich verordnete Arzneimittel zu beschaffen oder eine Alternative mit den Praxen zu besprechen, sollte es nicht verfügbar sein.

Um uns dennoch so gut wie möglich fachgerecht zu versorgen, haben unsere Apotheken einen Mehraufwand von durchschnittlich fast 24 Stunden pro Woche.

Apotheken sind Problemlöser

Bundesweit sind Millionen von Arzneimitteln nicht lieferbar. Das verursacht bei der Suche der Apotheken nach gleichwertigen Versorgungsalternativen großen Aufwand.

Die Gründe liegen in der Ferne. Viele wichtige Wirkstoffe für Medikamente werden aus Kostengründen in Fernost produziert. Gibt es dort ein Problem, fehlen den Herstellern in Europa die Ausgangsstoffe für Fertigarzneimittel. Daher sollten diese wieder verstärkt in der EU produziert werden, und zwar nach den entsprechenden Umweltschutz- und Sozialstandards.

Apotheken sind wertvoll

2013 gab es die letzte gesetzliche Honorarerhöhung für Apotheken. Seither sind die Kosten für Energie, Löhne und vieles mehr so stark gestiegen, dass immer mehr Apotheken aufgeben müssen.

2024 machte die Vergütung der Apotheken nur 1,8 % der Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) aus. Zum Vergleich: Mit 3,9 % waren die Verwaltungskosten der GKV mehr als doppelt so hoch wie die Ausgaben für Apothekenhonorare. Diese werden jedoch dringend benötigt, um die flächendeckende Arzneimittelversorgung in Deutschland zu finanzieren. Es ist höchste Zeit, das Apothekenhonorar endlich anzupassen!

Apotheken sind überreguliert

Abrechnungen, Sicherheitsrichtlinien, Sonderregelungen – der bürokratische Aufwand für unsere Apotheken ist groß und wächst ungebremst weiter. Der Abbau von Bürokratie ist für Apotheken mit 78,4 % auf Platz drei der wichtigsten gesundheitspolitischen Herausforderungen.

97 % der Apothekerinnen und Apotheker geben in einer Umfrage des Instituts für Handelsforschung an, dass der bürokratische Aufwand in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen sei. Das Resultat: Papierkram statt Kundenberatung.

Apotheken sind Zukunft

Der Fachkräftemangel betrifft viele Branchen. Speziell im Apothekenmarkt kommt ein weiteres Problem hinzu: Immer wenige junge Menschen wollen nach ihrem Pharmaziestudium eine eigene Apotheke eröffnen.

Das finanzielle Risiko – als eigetragene Kaufleute haften sie mit ihrem Privatvermögen – ist ihnen angesichts der erschwerten Bedingungen und der aktuellen Entwicklung zu hoch. Eine Abwärtsspirale: Kein Nachwuchs – keine Chance auf neue Apotheken. Der sinnstiftende Beruf Apotheker muss wieder attraktiver werden.

Apotheken sind Arbeitgeber

Unsere Apotheken bieten zahlreiche Arbeitsplätze. Rund 162.000 Menschen arbeiten dort. Der Frauenanteil liegt bei fast 90 %.

Damit sind unsere Apotheken nicht nur ein grundlegender Baustein des Gesundheitswesens, sondern gleichzeitig auch ein bedeutender Arbeitgeber. Approbierte Apothekerinnen und Apotheker, PTA, PKA, Auszubildende, Botinnen und Boten sowie Reinigungskräfte bilden ein starkes Team, das täglich für uns das Beste gibt.

Apotheken sind Hersteller

Unsere Apotheken beraten nicht nur zu Fertigarzneimitteln, bevor sie diese abgeben, sondern fertigten 2024 mehr als vier Millionen individuelle Rezepte allein für gesetzlich Versicherte an.

Davon profitieren insbesondere Kinder und ältere Menschen, denn ihre Medikamente sind häufig anders dosiert und daher nicht als Fertigarzneimittel verfügbar.

Apotheken sind Experten

Unsere Apotheken beraten nicht nur zu Fertigarzneimitteln, bevor sie diese abgeben, sondern fertigten 2024 mehr als vier Millionen individuelle Rezepte allein für gesetzlich Versicherte an.

Davon profitieren insbesondere Kinder und ältere Menschen, denn ihre Medikamente sind häufig anders dosiert und daher nicht als Fertigarzneimittel verfügbar. Während Pakete von Versandhändlern komplett den Außentemperaturen ausgesetzt sind und die Arzneimittel Schaden nehmen können, setzen Apotheken alle rechtlichen Vorgaben um. So werden Medikamente vom Hersteller bis zur Apotheke temperaturgesichert transportiert und kommen sich bei uns an – sogar, wenn der Botendienst sie bringt.

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